Das Spiel, das die Leitung verstopfte

Ich wollte gerade mit nuit einen kleinen Vlog aufnehmen. Die ersten paar Minuten lief alles super, der Hangout funktionierte ohne Probleme und das ganze wurde auch Problemlos zu YouTube gestreamed.

Dann war ploetzlich meine Verbindung weg. LAN-Verbindung war da, der Router hatte nichts in den Logs. Der Hangout verbindet sich automatisch neu - nur um kurz darauf wieder Verbindungsprobleme zu melden. Daraufhin haben wir das ganze dann abgebrochen. Es ging dann noch eine Weile so weiter, teilweise kamen nicht einmal DNS-Anfragen durch.

Ich habe dann doch noch einmal in das Webinterface der FritzBox geschaut. In der Uebersicht ueber den momentanten Traffic traf es mich wie ein Brett vor den Kopf: Die Leitung war voll ausgelastet. Und zwar Downstream wie Upstream.

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Fix auf dem eigenen PC nachgesehen: 30KB/s. Das kann es nicht sein. Also WG abklappern. Und siehe da, gleich beim ersten Versuch ein Volltreffer. Mein Mitbewohner laed sich ein Spiel herunter.

Rift heisst das Spiel und kostenlos gibt es das auch noch. Wenn man sich dann von der technischen Seite her anschaut, wie "toll" das alles ist, wird einem schnell klar, warum es Free2Play ist: Es wird wie ueberall an allen Ecken und Enden gespart.

So laeuft der Installer gleich noch mit als P2P-Client und laed mit allem, was die Leitung zu bieten hat hoch. An sich waere das mit dem P2P ja erstmal kein Problem - andere Spiele machen das ja auch - aber es gibt weder eine Moeglichkeit, die P2P-Funktionalitaet abzuschalten, noch die P2P- Geschwindigkeit zu drosseln.

Noch schlimmer war, dass es den Traffic scheinbar verschleiert. Die fuer solche Faelle eingerichteten Priorisierungsregeln in meiner FritzBox, die P2P als niedrigstes einstufen und (Video-)Telefonie und SSH als hoechstes, konnten nicht mehr greifen.

Da weiss man wirklich nicht mehr, was man dazu sagen soll.. Wenn sie keine Server bezahlen wollen, sollen sie wenigstens eine Option zum Drosseln anbieten. Ist ja nicht jeder allein an seinem Internetanschluss.

Update: Offenbar ist das, was da die Leitung verstopft ein Client von Akamai der als Teil eines CDN fungiert. Was ich seltsam finde, ist, dass auf der Webseite von Akamai die Hersteller sagen, dass Peer-Assisted Delivery wegen der suboptimalen Auswirkungen auf die User nicht benutzt wird. Zumindest mit dem suboptimal Teil haben sie nicht gelogen.






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